Paradoxum Leben

Die Welt erblickst Du nackt und bloß,
bist hilflos und auch ahnungslos.
In welchen Arm man Dich dann legt,
ist entscheidend für Deinen Lebensweg.
Es ist entscheidend, doch nicht zwingend,
denn Dir allein muss es gelingen.
Du teilst Dich mit, indem Du schreist,
und Hilfe ist dann gar nicht weit.
Zeigst Du ein liebes Lächeln dann,
schmilzt jede Frau und jeder Mann.
So lernst Du reden, laufen, gehen,
und wenn Du kannst, was man so will,
heißt es nur “sitze ruhig und bleib still“.
Erkennst Du endlich Deine Macht,
willst Du sie auch erproben.
Doch das wird sehr oft falsch verstanden,
man schimpft Dich nur, anstatt zu loben.
Im Kindergarten wird es schön,
so sagt man Dir, wir werden sehen.
Das Spielen ist ja wirklich toll,
doch schon geht’s los mit “Muss und Soll”.
Sauber musst Du jetzt schon sein,
die Schuhe binden ganz allein.
Die Zeit, die wird Dir eingeteilt,
spiel hier, spiel dort und jetzt ist Pause.
Ist ein Spiel besonders schön,
holt man Dich ab – nach Hause gehen.
Man lernt so manches, das ist klar,
auch Schimpfwörter sind im Repertoire,
die man mit Schimpfen unterdrückt,
denn keiner ist davon entzückt.
So manche Krankheit schleppst Du an,
aber auch Freunde dann und wann,
doch da redet man wieder d’rein,
wer gut für Dich – und wen lass sein.
Warum, weshalb ist nicht so wichtig,
was Eltern, sagen ist halt richtig.
Jetzt freu’ Dich endlich auf die Schule!
Da lernst Du, was Du brauchen kannst
und was Du wissen musst im Leben.
Die Pflichten werden immer mehr
und die Erwartungen auch!
Sei pünktlich, hilf den Eltern mit,
lerne fleißig, halt Dich fit.
So manches macht ja wirklich Spaß,
doch keiner fragt Dich – was“.
Hast endlich Du gelernt zu folgen,
tust, was man so verlangt von Dir,
dann heißt es, jetzt musst Du entscheiden,
du wirst doch wissen, was Du willst.

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